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Ur-Schranke

alljährlicher wunschzettel

25 | 11 | 2007
Weihnachtswunsch 2005:
Renovierung und Neugestaltung des Museums Großauheim
Weihnachtswunsch 2006:
Renovierung und Neugestaltung des Museums Großauheim
Weihnachtswunsch 2007:
Renovierung und Neugestaltung des Museums Großauheim
Weihnachtswunsch 2008: ?
Irgendwas machen die Großauheimer falsch. Seit Jahren schreiben sie zaghaft ihren kleinen Wunschzettel und hängen ihn voller Hoffnung an die Hanauer Rathaustür. Und seit Jahren gibt es am Beschertag bloß ein paar altbackene Lebkuchen und lange Gesichter, während die Hanauer Innenstädter kostspielige Gaben erhalten. Dabei scheinen sich die verwöhnten Geeleriewe oft gar nicht so recht über die noblen Geschenke zu freuen. Immer wieder kommt es zu Streit und Nörgeleien.
In diesem Jahr können sie sich beispielsweise auf einen Brumm-Kreisel nebst Brunnen und eine bunte Ami-Ausstellung freuen. Auf den Merkzettel kommen Brüder-Grimm-Zentrum, dazu immer mal wieder ein neues Planungskonzept - in Hanau wird die Kohle scheinbar im Tagebau gewonnen.
Es sei unserer Stadt gegönnt, sie darf sich doch auch schmücken. Wir alle wissen ja: der erste Eindruck entscheidet und vom richtigen Outfit hängt Einiges ab. Das Rhein-Main-Gebiet hat viele schöne Töchter, da will man sich nicht blamieren. Dumm nur, daß sich das herausgeputzte Hanau eigentlich nicht mal eine Tüte Chips leisten kann. Das Handtäschchen ist zwar hyperschick, aber leer ist der Geldbeutel.
Und jedes Jahr, meist zu Weihnachten oder in den Schöpfungszeiten der ehrfurchtgebietenden Doppelhaushalte, kratzen auch noch die Auheimer Aschenputtel an der Tür und betteln um eine milde Gabe.
Aber eigentlich geht es ihnen nur um die Einlösung eines viele Jahre alten Versprechens. Das Konzept zur Neugestaltung des Großauheimer Museums ist seit langem abgesegnet. Die heiligen Hallen stehen seit Jahr und Tag praktisch leer und warten auf die Handwerker.
Wo klemmt es, was bremst den Umbau, wann geht es los?
Müssen zur Begründung wieder einmal die fehlenden Finanzmittel herhalten? Oder sollten die Großauheimer besser das Wünschen einstellen und statt dessen mit dem Fordern beginnen?

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